Fachtagung
Regionalpolitischer Aufbruch in NRW –
Zu einem neuen System der Regionalentwicklung

Mittwoch, 6. März 2024, 10:00 – 16:15 Uhr



Session 1: Neue Chancen und gestiegene Verantwortung: GRW, EFRE/JTF, Strukturhilfen in den Kohleregionen zwischen Politikverflechtung und Förderpragmatismus


Tiefgreifende Neuerungen und Veränderungen in der regionalen Strukturpolitik von Land, Bund und EU – vor allem durch die Neuausrichtung der GRW-Förderung, das neue EFRE/JTF-Programm und die Strukturhilfen für das Rheinische Revier und das Ruhrgebiet – bieten enorme Chancen für die regionale Entwicklung in Nordrhein-Westfalen. Die Session adressiert folgende Fragen: Wie können alle Regionen des Landes von diesen neuen regionalpolitischen Möglichkeiten bestmöglich profitieren? Wie können die Förderprogramme inhaltlich und räumlich miteinander verschränkt werden? Was braucht es, damit Fördernehmerinnen und Fördernehmer erfolgreich an den Programmen partizipieren und sie wirkungsvoll für die Entwicklung ihrer Region einsetzen können?

Teilnehmende:
  • Claudia Brendt, Direktorin Förderberatung Rheinland, NRW.BANK
  • Volker Ruff, Leiter Strategie und Unternehmensentwicklung, matrix GmbH & Co. KG
  • Ulla Thönnissen, Geschäftsführerin, Region Aachen Zweckverband
  • Prof. Dr. Gerhard Untiedt, GEFRA Gesellschaft für Finanz- und Regionalanalysen

  • Moderation: Daniela Wirtz, Geschäftsfeldleiterin Forschung und Gesellschaft NRW, Projektträger Jülich

Session 2: Regionalplanung und Regionalförderung stärker verzahnen: Agglomerationskonzepte und andere Ansätze


Die Regionalentwicklung steht vor großen Herausforderungen wie dem umfassenden Strukturwandel durch die klimaneutrale Transformation der Wirtschaft. Dies gilt umso mehr in einem vielfältigen Land wie Nordrhein-Westfalen, das von sehr unterschiedlichen Regionen und dem Zusammenspiel von urbanen und ländlicheren Räumen geprägt ist. In der Session soll der Frage nachgegangen werden, wie Regionalplanung und Regionalförderung integriert werden können, um ein umfassendes Verständnis der Regionalentwicklung zu erreichen. Wie kann die Vielzahl an Akteurinnen und Akteure auf regionaler und kommunaler Ebene in die Gestaltung eingebunden werden? Unter anderem soll mit den Agglomerationsprogrammen ein in NRW und auch international eingesetzter Ansatz zur Gestaltung regionaler Räume und Stadt-Umland-Verflechtungen betrachtet werden.

Teilnehmende:
  • Dr. Stephanie Arens, Prokuristin und Leitung Regionale Entwicklung, Südwestfalen Agentur
  • Prof. Dr. Christiane Hellmanzik, Professorin für urbane, regionale und internationale Wirtschaftsbeziehungen, Technische Universität Dortmund
  • Prof. Dr. Bernd Scholl, Professor (em.) für Raumentwicklung, ETH Zürich
  • Lena Teschlade, Mitglied des Landtages Nordrhein-Westfalen

  • Moderation: Prof. Dr. Rainer Danielzyk, Generalsekretär, Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft sowie Professor für Landesplanung und Raumforschung, Leibniz Universität Hannover

Session 3: Hochschulen und Innovationsförderung als Treiber für regionale Entwicklung


Die Wissenschaft und Hochschulen spielen – ob sie das selbst so sehen oder nicht – eine wichtige Rolle für die regionale Entwicklung. Die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovationen schlägt sich immer auch räumlich nieder. Das Zusammenspiel von Universitäten und Forschungseinrichtungen mit bestehenden Unternehmen und regionalen Innovationsclustern sowie mit innovativen Ausgründungen und Start-ups transferiert neues Wissen und Innovationen „über Köpfe“ in Wertschöpfung, Jobs und Ausbildungsplätze – sowohl an den Hochschulstandorten als auch durch Innovationsverbünde über regionale Grenzen hinweg. In dieser Session steht die Frage im Fokus, wie und unter welchen Rahmenbedingungen Hochschulen und die Innovationsförderung optimal zur regionalen Entwicklung beitragen können.

Teilnehmende:
  • Dr. Gabriele Barten, Mitglied der Geschäftsleitung, Achenbach Buschhütten Holding GmbH
  • Prof. Dr. Daniel Buhr, Leiter des Steinbeis Transferzentrum Soziale und Technische Innovation sowie apl. Professor, Eberhard-Karls-Universität Tübingen
  • Prof. Dr. Tessa Flatten, Prorektorin Internationales, Technische Universität Dortmund
  • Prof. Dr. Bernd Kriegesmann, Präsident, Westfälische Hochschule

  • Moderation: Dr. Jörg Hopfe, Bankdirektor a. D. und Lehrbeauftragter, Technische Universität Dortmund

Session 4: Regionalentwicklung ohne Förderung: Anreize für informelle Abstimmung und Netzwerke


Neben der Projektförderung in der regionalen Strukturpolitik von Land, Bund und EU gibt es zahlreiche Ansätze, die regionale Entwicklung zu beflügeln und voranzubringen. Vielfältige regionale Netzwerke aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, die starke Landschaft regionaler Entwicklungsorganisationen in NRW und deren interregionaler Verbund „regionen.NRW“ ermöglichen institutionalisierte Zusammenarbeit und informelle Abstimmung. Auch Programme wie die REGIONALEN geben gezielte Anreize für Partnerschaften auf regionaler Ebene und gemeinsame regionale Strategien. Die Session wird der Frage nachgehen, wie der Rahmen dafür gestaltet und welche Anreize für die vielfältigen Formen regionaler Zusammenarbeit gesetzt werden sollten.

Teilnehmende:
  • Michael Bison, Vorsitzender des Vorstands des Verbands der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaften in NRW
  • Prof. Dr. Angelika Krehl, Professorin für Volkwirtschaftslehre und regionale und sektorale Strukturpolitik, Hochschule Niederrhein sowie Leiterin des NIERS – Niederrhein Institut für Regional- und Strukturforschung
  • Romina Plonsker, Mitglied des Landtages Nordrhein-Westfalen
  • Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Präsidentin, Hochschule Bielefeld

  • Moderation: Christoph van Gemmeren, Referatsleiter REGIONALEn und Städtebauförderung, Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, zuvor Regionalplaner für den Regierungsbezirk Düsseldorf

Podiumsdiskussion: Neue Ziele in der Regionalpolitik: Wachstum, Ausgleich, Innovation, Klimaschutz, Transformation, Nachhaltigkeit, Resilienz – Zielkonflikte oder Synergien?


Strukturschwäche ausgleichen, wo nötig, und Wachstumsimpulse setzen, wo möglich – die Regionalpolitik bewegt sich längst nicht mehr allein zwischen diesen beiden traditionellen Zielen. Regionale Effekte von Investitionsentscheidungen in Technologie und Innovation und ihre staatliche Förderung werden immer wichtiger. Daneben sind die Ziele des Klimaschutzes und einer ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit zentral auch für die Regionalförderung geworden. Um die Herausforderungen der Zukunft bewältigen zu können, wird eine zum Teil tiefgreifende Transformation der Regionen erforderlich werden. Angesichts multipler Krisen und steigender Unsicherheit des weltwirtschaftlichen Umfelds wird auch das Ziel der Resilienz von Regionen diskutiert. Die Podiumsdiskussion geht der Frage nach, wie die Regionalpolitik mit diesen unterschiedlichen Zielsetzungen umgehen sollte. Bestehen Zielkonflikte oder können im Gegenteil Synergien gehoben werden? Kann es gelingen, mehrere Ziele mit einem wirtschaftspolitischen Instrument gleichermaßen und gleichzeitig anzustreben? Droht womöglich eine Überfrachtung der Regionalpolitik, so dass klare Schwerpunkte gesetzt werden sollten?

Teilnehmende:
  • Lars Baumgürtel, CEO, ZINQ Group
  • Silke Krebs, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen
  • Dr. Reimar Molitor, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied, Region Köln/Bonn e. V.
  • Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal, zuvor Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie
  • Prof. Dr. Jens Südekum, Professor für International Economics, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

  • Moderation: Prof. Dr. Ursula Stein, Raumplanerin, Stein Stadt- und Regionalplanung sowie Honorarprofessorin, Universität Kassel